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Biogasanlagen lohnen sich (wieder) 

In Deutschland gibt es heute rund 240 Biogasaufbereitungsanlagen, aus denen etwa 10 TWhHS Biomethan vermarktet werden. Daneben gibt es über 9.000 Biogasanlagen, in den aus Biogas direkt vor Ort Strom und Wärme gewonnen werden. Mit dem Auslaufen der EEG-Förderung werden die Betreiber dieser Vor-Ort-Verstromungs-Biogasanlagen zunehmend unsicher: Lohnt es sich, die Anlagen nach 20 aktiven Jahren unverändert weiter zu nutzen oder ist eine Umstellung auf die Biomethanproduktion ratsam? Genügt die Anlagengröße für einen wirtschaftlichen Betrieb? Und ist darüber hinaus der Bau neuer Anlagen derzeit sinnvoll?

Die gute Nachricht vorweg: Biogas und Biomethan sind auch weiterhin nachgefragt. Entscheidend ist aber, wie das Biogas möglichst effizient zu einem möglichst zahlungskräftigen Absatzmarkt kommt. Dabei kann die Aufbereitung vom Rohbiogas zum Biomethan helfen. Die reine Aufrüstung von Vor-Ort-Verstromungs-Biogasanlagen zu Biomethananlagen scheint im Sinne einer Gewinnsteigerung allerdings wenig aussichtsreich: Der Preis für Biomethan aus NawaRos entspricht langfristig in etwa dem Wert von Rohbiogas aus nachwachsenden Rohstoffen, zuzüglich den Kosten der Biogasaufbereitung. Damit sich Biogasanlagen also in Zukunft lohnen, sind die eingesetzten Substrate entscheidend.

Kleine Anlagen haben eine Chance

Um die Klimaneutralität gemäß des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, wird der Ausbau sämtlicher erneuerbarer Energie vorangetrieben werden müssen. So wird auch Biomethan seine Rolle in verschiedenen Einsatzgebieten finden. Wo früher nur Strom und Wärme Umsatz bedeuteten, werden durch Einspeisen und Transport nun Kunden in den unterschiedlichsten Märkten erreicht. Damit lassen sich auch kleinere Anlagen wieder wirtschaftlich betreiben. Indem sie sich über Rohbiogasleitungen zusammenschließen und ihre Mengen an einen Aufbereitungsstandort transportieren, senken Anlagenbetreiber zudem ihre spezifischen Aufbereitungskosten.

Zukunft Mobilität
Wirklich lohnen tun sich künftig jedoch vor allem die Anlagen, die zumindest anteilig Biomethan für den Mobilitätssektor produzieren – also für Anlagen, die als Substrate Wirtschaftsdünger sowie Rest- und Abfallstoffe einsetzen. Das grüne Gas wird nach der Erzeugung in das Netz eingespeist und entweder zu einer Bio-CNG-Tankstelle oder zu einer Biomethanverflüssigungsanlage transportiert, wo es dann zu Bio-LNG weiterverarbeitet und an Tankstellen verbracht wird. Gerade im Schwerlastverkehr sowie bei kommunalen Fahrzeugen wie im ÖPNV oder auf dem Bauhof ist das Biomethan als nahezu CO2-freier Kraftstoff stark nachgefragt. Durch die Regelungen zur THG-Quote steigt zudem der Marktwert von kraftstofffähigem Biomethan.

Ein weiterer Vorteil der Investition in die Neuausrichtung der eigenen Biogasanlagen: Betreiber gewinnen nach dem Wegfall der EEG-Förderung durch die Biomethanvermarktung wieder an Planungssicherheit, denn sie schließen langfristige Abnahmeverträge mit einer Laufzeit meist zwischen acht und zehn Jahren. Und: Wer seine Bestandsanlagen mit einem Substrat-Mix betreibt, also z. B. sowohl mit NawaRos, alternativen Substraten wie Stroh oder der durchwachsenen Silphie als auch mit Wirtschaftsdünger, bekommt von Vermarktern wie bmp greengas die Möglichkeit, sein Biomethan zwar zusammen zu produzieren, aber in verschiedenen Qualitäten zu verkaufen. Auch heute stark auf NawaRos angewiesene Anlagen können so schrittweise ihre Substrate umstellen, aber auch langfristig einen NawaRo-Anteil beibehalten.

In diesem Umfeld bleibt übrigens auch der Neubau von Biogasanlagen weiterhin spannend. Setzen Biogasanlagenbetreiber hier bei den Substraten direkt auf einen Anteil von Gülle, Mist, Rest- und Abfallstoffen im Substratmix, können sie sich sicher sein, einen Abnehmer für das erzeugte Gas zu finden. Biogasanlagen lohnen sich dank Biomethan also auch in Zukunft.